THEATER - EIN FEST!
Die nächsten Theatertage am See werden eröffnet mit justBW, dem Jugend- und Schultheatertreffen Baden-Württemberg.
Eingeladen sind Kinder-, Jugend- und Schultheatergruppen aus der Region, dem Bundesland Baden-Württemberg, anderen Bundesländern und aus dem internationalen Raum.
Motto: Theater - ein Fest !
Das Festival wird 40 Jahre alt und wir haben Gruppen aus allen Genres des Theaterspiels eingeladen.
Programm von 9. – 10. April 2025
HINWEIS: Veranstaltungsort ist immer die Bodensee-Schule Friedrichshafen

Theater-AG des Hohenzollern-Gymnasiums Sigmaringen und Jugendliche aus Vichy (Frankreich)
Und plötzlich war sie unerwünscht
Erfahrungen der jüdischen Schülerin Lisa Frank
Mittwoch, 9. April 2025, 16.30 Uhr
Kleines Theater
Eigenproduktion
Regie: Fabrice Dubusset
Schultheater | 30 Minuten
Aufführungssprache: Deutsch
Ab 12 Jahren
Inhalt:
Touristen in Sigmaringen stoßen bei einer Stadtführung auf Stolpersteine und fragen nach: Wer waren diese Menschen?
So tauchen sie ein in die Vergangenheit - in die Lebensgeschichte der jüdischen Schülerin Lisa Frank, die 1935 nicht nur das Staatliche Gymnasium Sigmaringen, sondern auch ihre Heimatstadt und ihr Heimatland verlassen musste.
Wie wird aus einem Jemand ein unerwünschter Niemand? Welche Gedanken, Gefühle und Erinnerungen begleiten einen Menschen, dem so etwas widerfährt? Die Bilder der Performance nehmen Bezug auf Lisa Frank. Sie lassen jedoch auch Raum für Interpretation - und bauen eine Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart.
Die Gruppe:
Die deutsch-französische Theatergruppe ist aus einem Erasmus-Projekt zum Thema "Erinnern" hervorgegangen. Unter der Regie von Fabrice Dubusset, Leiter des Theaters Procédé Zèbre in Vichy, sind Theaterperformances entstanden, die an verschiedenen Orten aufgeführt wurden: in und um Sigmaringen, in Vichy beim Festival Water is Memory sowie in Izieu im Rahmen der Gedenktage anlässlich der Deportation von 44 jüdischen Kindern vor 80 Jahren.
In diesem Schuljahr werden die Jugendlichen in Sigmaringen zusätzlich von Stefan Hallmayer vom Theater Lindenhof in Melchingen begleitet.
Foto: Alexandra Petri

Jugendtheater Lörrach Tempus fugit
glitter grit
Mittwoch, 9. April 2025, 19.30 Uhr
Manegentheater
Autor: Alexander Stutz
Regie: Karin Maßen
Jugendtheater | 65 Minuten
Aufführungssprache: Deutsch
Ab 13 Jahren
Inhalt:
Thema des Stücks ist die Jugend selbst, so wie sie sich sieht. Das Stück basiert auf einem viermonatigen Rechercheprozess von ca. 35 Jugendlichen zwischen 12 und 24 Jahren. Sie definierten ihre Generation „Wir, das Individuum, und ich, die Gruppe, cruisen durch eine Welt, wo Neon das Sagen hat und Überwachung die Plätze füllt. Kein Glitzer unter unseren Füßen, doch unsere Träume funkeln in der Nacht. Vom kindlichen Staunen zum stürmischen Erwachsenwerden, geformt von den Bildern der Älteren, erkämpfen wir unsere Identität, sind stark im Verbergen.
Im Netz der Unsichtbarkeit, suchen wir Glanz und Menschlichkeit. Der Puls der Hoffnung treibt uns, sucht Wärme und Connection. Wie reißen wir uns aus dieser kalten Realität und entfachen die unaufhaltsamen Funken der Veränderung?“
Die Gruppe:
Das Jugendtheater Lörrach ist eine der Hausgruppen des Theaters Tempus fugit. Einige der Spieler:innen aus der Spielzeit sind schon seit Jahren in dieser Gruppe, haben vielfältige Erfahrungen vor und hinter der Bühne gemacht, andere sind zum ersten Mal dabei. Die Gruppe ist inklusiv. Es begegnen sich in der gemeinsamen Theaterarbeit Menschen zwischen 13 und 28 Jahren aus Lörrach und Umgebung. Alle verbindet das Interesse, die Lust etwas Neues in sich und in Anderen zu entdecken. Die inhaltlichen Auseinandersetzungen, die gemeinsamen Diskussionen und die intensive innere Beteiligung ermöglichen Erfahrungen, die weit über das Theaterspiel hinausreichen und diese Inszenierung prägen.

Theater-AGs Wildermuth-Gymnasium Tübingen
Alice im Wunderland
Donnerstag, 10. April 2025, 9.45 Uhr
Manegentheater
Autor: Jürgen Popig
Regie: Anja Winker, Martin Schlenhardt
Schultheater | 60 Minuten
Aufführungssprache: Deutsch
Ab 4 Jahren
Inhalt:
Begleitet mit uns die kleine Alice aus ihrem behüteten Familienleben ins bunte bewegte Wunderland. Dort geschehen merkwürdige Dinge und sie begegnet der klugen Raupe, dem verrückten Hutmacher, der herrschsüchtigen Herzkönigin und vielen mehr. Im Laufe der eigentümlichen Reise durch das Wunderland, weiß Alice fast selbst nicht mehr, wer sie ist, wer sie war oder sein wird. Doch sie wird aus dem Wunderland beschwichtigt: „Du wirst dich schon daran gewöhnen“.
Die Gruppe:
Theater ist ein zentraler Bestandteil unseres Schullebens. Kreativ und aktiv gestalten die Schüler:innen Theaterprojekte in mehreren AGs. Wir arbeiteten am Stoff von „Alice im Wunderland“ erstmals an der Schule klassenübergreifend und kooperativ. Schüler:innen aus den Klassenstufen 6 bis 10 nahmen dabei zunächst den Text zum Anlass, um sich mit der eigenen (Schul-) Lebenswelt, den eigenen Fantasien und Wünschen zu beschäftigen. Aus Improvisationen entstanden so Szenen und Rollenentwicklungen, die in eine Art Collage anhand des vorliegenden Stück Textes zusammengeführt wurden. Musikalisch unterstützt wird die Inszenierung von einem Schüler mit seinen eigenen Kompositionen für das Stück.

Szenenrausch, Geschwister Scholl Gymnasium Stuttgart
"Aber unsere Schatten werden tanzen"
Donnerstag, 10. April 2025, 11.00 Uhr
Kleines Theater
Eigenproduktion der Gruppe
Regie: Daniel Clormann
Schultheater | 50 Minuten
Aufführungssprache: Deutsch
Ab 12 Jahren
Inhalt:
Stell dir vor, du bist am Leben … Stell dir vor, dass jede Minute ein Geschenk wäre und jede Erinnerung ein Schatz … Jeder von uns hat in seinem Leben verschiedene Päckchen zu tragen. Gibt es vielleicht Momente in deinem Leben, die du bereust? In einer Art Limbus, der als Jahrmarkt in Erscheinung tritt, wird den Figuren die Möglichkeit geschenkt, eine fesselnde, bunte Reise voller Erinnerungen und Emotionen zu begehen und loszulassen, was sie zu Lebzeiten an der Lebensfreude gehindert hat. Dies soll aufzeigen, was das Leben für uns alle bereithält und wie man es feiern und schätzen soll. Denn es ist zu kurz für irgendwann.
Die Gruppe:
„Szenenrausch“, das sind acht Siebtklässlerinnen und ihr Lehrer, die auf der Suche nach diesen magischen Momenten auf der Bühne sind, die unvergesslich bleiben, die Herzen öffnen und das Publikum in dem Gefühl, etwas ganz Besonderes erlebt zu haben, zusammenbringen. Dabei wollen wir Geschichten von Figuren erzählen, die einem zeigen, dass uns Menschen mehr verbindet, als wir vielleicht glauben.

Theater-Schule-Untergrund, Freie Schule Regenbogen Erfurt
F33/ R45 - Ich wollte nie sterben
Donnerstag, 10. April 2025, 14.00 Uhr
Kleines Theater
Eigenproduktion
Regie: Mario Schulz
Schultheater | 40 Minuten
Aufführungssprache: Deutsch
Ab 14 Jahren
Inhalt:
10.116 Menschen haben sich 2022 in Deutschland das Leben genommen.
Rund 100.000 weitere haben einen Suizidversuch unternommen.
Ich habe es einfach getan.
Es ist einfach passiert.
Ich habe es nicht gewollt.
Und nun liege ich hier. Auf der Intensivstation.
Und ich stehe am Wasser.
Und ich sehe, da drüben, das andere Ufer. Das endgültige.
Und ich stehe wieder auf dem Dach.
Und ich muss mich entscheiden!
Was in mir vorgeht?
Wie kann das, was geschehen ist, erklärt,
wie kann das, was kam, wie es kam, ausgedrückt,
und wie kann die Sprachlosigkeit überwunden werden?
Meine und die der Gesellschaft.
Drei Spielerinnen.
Drei Seiten eines Menschen im Ringen mit sich selbst.
Ein Ringen ums Leben.
Ein Hinterfragen. Ein Erklären. Ein Verhandeln.
Die Gruppe:
Man könnte sagen, wir sind Kellerkinder. Man könnte aber auch sagen wir agieren im Untergrund. Und hoffentlich aus ihm heraus! Seit nunmehr acht Jahren gibt es uns. Und wir sind, entstanden aus ehrenamtlichen Engagement, an und mit jedem neuen Stück gewachsen. Wenn auch nicht zahlenmäßig, da hatte eine Pandemie andere Pläne. Unsere Probebühne liegt im Untergeschoss, gleich neben der Kleiderkammer und dem Verschlag für Putzmittel. Vielleicht sind wir deshalb prädestiniert für das Kammerspiel und die unterbelichteten Seiten des Lebens. Die Themen unserer Stücke sind von den Spielerinnen eingebracht. Und so ist jede Einarbeitungszeit immer auch eine Zeit der Selbstverständigung.
Foto: Philipp Hort
Diese Aufführung greift ein Tabuthema auf, das allein lässt mit den Ängsten, Sorgen und Nöten. Sie will Mut machen, sich zu öffnen, Hilfe zu suchen. Wir bieten den Zuschauern hinterher auch Raum und Zeit für ein offenes Gespräch.
Wenn ihr Suizid-Gedanken habt oder euch mit schlechten Gedanken allein fühlt, findet ihr zum Beispiel Hilfe bei der Telefonseelsorge auf www.telefonseelsorge.de oder unter 0800 1110111. Die Berater:innen sind rund um die Uhr erreichbar, jeder Anruf ist anonym und kostenlos.

Dramaclλn Bielefeld
Lichtblicke
Donnerstag, 10. April 2025, 19.00 Uhr
Kleines Theater
Autoren: Ensemble, Delia Kornelsen
Regie: Delia Kornelsen, Canip Gündoğdu
Jugendtheater | 50 Minuten
Aufführungssprache: Deutsch
Ab 8 Jahren
Inhalt:
„Beim Tanzen fühle ich mich so mächtig, so groß, so richtig“. 7 Jugendliche lernen 7 Tage lang Theaterspielen kennen – und vor allem: einander. Daraus entsteht „Lichtblicke“, eine tänzerische Liebeserklärung an das Schöne im Leben und die Erinnerung daran, dass kein Schatten ewig fällt (oder “ewig fallen muss”?!).
Die Gruppe:
Aus dem Vorhaben, in den Feiertagen gemeinsam Zeit zu verbringen, sich theatralisch auszuprobieren, gemeinsam Musik zu hören, zu reden und zu kochen, ist letztendlich ein Tanztheaterstück entstanden. In „Lichtblicke“ spiegeln die Jugendlichen tänzerisch, mit und ohne Worte wider, was sie in diesen Tagen über sich und ihre Umwelt erfahren haben.
Basis dafür waren Improvisationseinheiten, Bewegungstheater und Schreibaufträge, in denen sie etwa ihre „lebendigsten“ Momente und ihre Gefühle beim Tanzen rekonstruieren. Die daraus entstandenen Tänze haben sie eigenständig entwickelt. Mit Aiva Prišlova, Nawid Sadiqi, Ali Hussain Nazari, Mamadou Diallo, Maria Hrechaniuk, Yeva Liava, Ruuhi Mohamed
Foto: Dave Grossmann
Veranstalter:
LVTS Baden-Württemberg und Verein Theatertage am See Friedrichshafen mit den Kooperationspartnern: Landesverband Amateurtheater Baden-Württemberg, Ministerium für Kultus, Jugend und Sport, ZSL und AK Junges Theater Baden-Württemberg
Moderation | Workshops
Moderationsteam:
Sophie Laurenat, Kim Glaunsinger, Katja Braitmaier, Trisha Agoe, Zenith Trott, Lea Ernst
Moderationscoaching:
Ramon Schmid
Rückspielanleitung:
Sausan Osman, Mia Rössler
Workshops:
Katharina Gehr – Improvisation, Ausdruck, Spiel
Marius Loy – Slam Poetry & kreatives Schreiben
Catharina Zukrigl – Tanzlabor
Dominik Schad – Rhythmus
Ann-Sophie Brunold – Performance
Spielleitungsforum:
Sylvia Langer, Susanne Resmini, Christian Schulz und Klaus Wegele
Programmbeiträge bei allen Begrüßungsveranstaltungen:
ZirkusAkademie der Theatertage am See
Besonderer Dank
Der LVTS-BW ist in enger Kooperation mit den Theatertagen am See Veranstalter von justBW.
Wir bedanken uns beim Ministerium für Kultus, Jugend und Sport und der Landesregierung für die finanzielle Unterstützung. Der besondere Dank gilt Thomas Müller und Michael Schreiner.